====== Mein erstes LaTeX-Dokument ====== Ein einfaches LaTeX-Dokument sieht so aus: \documentclass{article} \usepackage[ngerman]{babel} \usepackage[T1]{fontenc} \usepackage[utf8]{inputenc} \begin{document} Seit zwei Jahren ist meine Arbeit in Düsseldorf. Meine Familie lebt dagegen in Hamburg. Und dazwischen ich, aber ganz cool. Vollbremskombination aus Ampel oder Einfädeln oder beides auf einmal\ldots \end{document} und wird mit dem Befehl ''pdflatex ‹dateiname.tex›'' übersetzt. Spezielle [[editoren|Editoren]] haben dafür meist eine Schaltfläche oder einen Kurzbefehl. Das erzeugte PDF sieht so aus: {{:latexbeispiel2.png?nolink&|}} Jedes LaTeX-Dokument hat diese Grundstruktur: \documentclass{‹Dokumentklasse›} % Präambel \begin{document} % Text \end{document} Das ''%''-Zeichen ist ein Kommentarzeichen. Alles nach dem ''%'' wird ignoriert. Für jedes Dokument muss man eine **Dokumentklasse** angeben. Es gibt viele verschiedene Dokumentklassen, die mit LaTeX installiert sind wie ''article'', ''report'', ''book'', ''scrartcl'', ''scrreprt'', ''scrbook'' oder ''beamer''. In der LaTeX-Kurzanleitung [[latex_hilfe|l2kurz.pdf]] werden diese erläutert. Zwischen dem Laden der Dokumentenklasse und ''\begin{document}'' ist die sogenannte **Präambel**, in der zusätzliche Pakete geladen und eigene Definitionen formuliert werden können. Der eigentliche Text steht zwischen ''\begin{document}'' und ''\end{document}''. In unserem Beispiel werden drei Pakete geladen. Die Anweisung ''\usepackage[ngerman]{babel}'' bewirkt, dass das Paket ''babel'' geladen wird und die Option ''ngerman'' übergeben bekommt. Was mit der Option passiert, ist paketabhängig. Im Fall von ''babel'' wird auf deutsche Trennmuster umgeschaltet und einige interne LaTeX-Namen wie »chapter« und »figure« werden übersetzt, damit diese in Querverweisen in der ausgewählten Sprache erscheinen. Das Paket ''fontenc'' mit der Option ''T1'' bewirkt, dass LaTeX intern auf eine 256-Bit-Fontkodierung umschaltet. Das ist deshalb wichtig, weil sonst Wörter mit Umlauten nicht richtig getrennt werden. Ohne diese Zeile würde LaTeX keine Trennung im Wort »Mädchen« finden. Zum Schluss bleibt noch die Zeile mit der Eingabekodierung (Paket ''inputenc''). Da der Computer einer Textdatei nicht ansieht, in welcher Kodierung sie gespeichert ist, muss man sie explizit mit angeben. Die bekannteste Kodierung heutzutage ist ''UTF-8''. Auf Unix-Systemen wie Linux war lange Zeit ISO 8859-1 (was der Angabe von ''latin1'' beim Paket ''inputenc'' entspricht) oder ISO-8859-15 (''latin9'') üblich, auf Windows eher die Codepage 1252 (''ansinew''). Im Normalfall wird man heutzutage UTF-8 (''utf8'' bei ''inputenc'') benutzen, es sei denn, der Editor kann mit der Kodierung nicht umgehen (wie es derzeit bei TeXnicCenter der Fall ist, aber die Version 2 wird auch mit UTF-8-kodierten Dokumenten zurecht kommen). Siehe hierzu den eigenen Abschnitt über [[inputenc|Wie kann ich die Kodierung meines Dokuments bestimmen? Oder: warum funktionieren meine Umlaute nicht?]] in dieser FAQ.