DVI (das steht für »device independent«) ist das ursprüngliche Ausgabeformat von TeX und wurde ausschließlich in der TeX-Welt benutzt, da andere Formate wie PDF oder PostScript noch gar nicht existierten oder noch nicht genügend Verbreitung fanden.
Eine DVI-Datei enthält die fertigen Satzinformationen für die Ausgabe (wo werden welche Elemente platziert), aber keinerlei Ressourcen wie Schriftarten, Bilder oder ähnliches. Daher kann eine DVI-Datei nicht für sich alleine stehen, es werden mindestens immer die zugehörigen Schriftdateien benötigt. Daher hat sich dieses Format nie als Austauschformat durchgesetzt.
Auf Unix-Rechnern bietet sich das Programm xdvi bzw. kdvi und Okular (KDE) an, für Windows werden Vorschau-Programme mit den TeX-Distributionen mitgeliefert: Yap in MiKTeX, dviout in TeX Live. Auf Mac OS X kann Skim durch automatische Konvertierung nach PDF DVI-Dateien anzeigen.
Üblicherweise wurden die DVI-Dateien nach PostScript gewandelt, das alle Ressourcen enthält. Ein Nachteil dieses Formats ist aber die geringe Verbreitung von Anzeigeprogrammen. Mittels PostScript-nach-PDF-Konvertierungsprogrammen, bzw. PDFTeX seit 1997/98, hat sich die Situation deutlich geändert. Ab dem Zeitpunkt konnte man dank PDFTeX (und dadurch LaTeX und ConTeXt) Dokumente einem großen Publikum zur Verfügung stellen, da die Verbreitung von PDF-Anzeigeprogrammen sehr groß ist. DVI ist daher heute nicht mehr das bevorzugte Ausgabeformat, grundsätzlich empfiehlt sich die Ausgabe nach PDF.